Veranstaltung: | Bayern JVV 2024/2 |
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Tagesordnungspunkt: | 11. Vorstellung Awarenesskonzept und Ansprechteam |
Antragsteller*in: | Paula & Julia |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 23.11.2024, 09:50 |
Awarenesskonzept
Antragstext
Vorwort
Dieses Konzept zur Awareness-Arbeit dient als Leitfaden, um Veranstaltungen der BUNDjugend Bayern und deren soziale Räume sicherer und respektvoller zu gestalten. In diesem Umfeld, das auf
gegenseitige Rücksichtnahme, Empathie und Respekt für persönliche Grenzen setzt.
Awareness bedeutet, ein Bewusstsein für die unterschiedlichen Bedürfnisse und Grenzen anderer zu entwickeln und aktiv eine Kultur zu schaffen, in der Diskriminierung, Gewalt und Übergriffe keinen
Platz haben.
Dieser Leitfaden richtet sich die Veranstalter*innen, Awareness-Teams und alle, die Verantwortung für das Wohl der Teilnehmenden übernehmen möchten. Die Inhalte dieses Konzepts bieten Orientierung und
konkrete Maßnahmen für den respektvollen Umgang miteinander.
Gemeinsam können wir sicherstellen, dass sich alle Beteiligten in einer vertrauensvollen Atmosphäre begegnen, in der das Wohlergehen jedes einzelnen Menschen an erster Stelle stehen.
Triggerwarnung
Diese Konzeptvorlage thematisiert intersektionale Diskriminierungen und sexualisierte oder strukturelle Gewalt. Dies kann sich unter Umständen negativ auf die persönliche emotionale Verfassung
auswirken. Wir bitten daher darum, beim Lesen auf das eigene körperliche und mentale Wohlbefinden zu achten und gegebenenfalls Pausen zu machen und sich die Zeit zu nehmen, die benötigt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Was bedeutet Awareness?
- Begriffserklärung und Grundgedanken
- Die drei Grundsätze der Awareness-Arbeit
- Ziele des Awareness-Konzepts
- Generelle Regeln für Veranstaltungen
- Awareness-Teams
- Aufgaben und Verantwortung
- Rolle des Hauptamtes
- Rolle des Präventions-und Krisenteams
- Umgang mit konkreten Situationen
- Anlaufstellen und Notrufnummern in Bayern
- Checkliste
- Packliste
- Schweigepflichtserklärung
- Dokumentationsbogen
- Quellenverzeichnis
1. Was bedeutet Awareness?
1.1. Begriffserklärung und Grundgedanken
"To be aware" kommt aus dem Englischen und bedeutet zunächst, aufmerksam und sensibel für Probleme und Bedürfnisse anderer zu sein. Awareness ist ein Konzept, das respektvolles Verhalten und das
Schaffen eines sicheren Raums betont, in dem alle frei von Übergriffen oder Diskriminierungen sein sollen. Entscheidend ist dabei, dass die Grenzen von Betroffenen immer individuell definiert werden.
Situationen, die für manche unbedeutend erscheinen, können bei anderen bereits Unbehagen auslösen. Im Zweifel gilt: lieber einmal zu viel nachfragen!
1.2. Die drei Grundsätze der Awareness-Arbeit
Die Awareness-Arbeit basiert auf drei Grundsätzen:
- Konsens und Zustimmung:
Grenzen anderer werden respektiert – „Nein“ heißt immer nein, und nur ein klares „Ja“ bedeutet Zustimmung.
- Definitionsmacht:
Nur die betroffene Person entscheidet, was als Übergriff empfunden wird und wie damit umgegangen werden soll.
- Parteilichkeit:
Die Wahrnehmung der betroffenen Person wird nicht hinterfragt; Solidarität und Unterstützung stehen an erster Stelle.
2. Ziele des Awareness-Konzepts
- Sensibilisierung:
Förderung des Bewusstseins für Gleichstellung und Diversität.
- Prävention:
Vermeidung von Diskriminierung und Belästigung.
- Inklusivität:
Schaffung eines respektvollen und sicheren Veranstaltungsumfelds.
- Unterstützung:
Hilfe für betroffene Personen bereitstellen.
Das Ziel von Awareness ist es, niedrigschwellige Unterstützung zu bieten, Wissen zu verbreiten und Verhaltensänderungen zu fördern. Es soll ein Bewusstsein für Gleichstellungs- und Diversitätsfragen
geschaffen, Diskriminierung und Belästigung verhindert sowie Betroffenen Hilfe angeboten werden. Dabei sollen Veranstaltungen so gestaltet werden, dass sich alle Teilnehmenden sicher und respektiert
fühlen.
Die Zielgruppe umfasst alle Teilnehmenden auf BUNDjugend Bayern Veranstaltungen.
3. Generelle Regeln für Veranstaltungen
- Respektiert einander:
Es werden keine körperlichen, sexuellen oder verbalen Übergriffe geduldet. Alle sind willkommen, egal welches Geschlecht, welche Sexualität, Nationalität oder Hautfarbe sie haben.
Diskriminierung, Sexismus, Ableismus und Rassismus werden nicht akzeptiert.
- Passt aufeinander auf:
Es wird aufeinander geachtet. Wenn jemand Hilfe braucht, wird Unterstützung angeboten oder geholt. Lieber einmal zu viel nachfragen, wenn der Eindruck entsteht, dass jemand in Schwierigkeiten
ist. Wird Hilfe abgelehnt, wird dies akzeptiert – auch ein Hilfsangebot kann als über griffig empfunden werden.
- Nur „Ja“ bedeutet „Ja“:
Die Grenzen der anderen werden respektiert und nicht überschritten. Es wird immer im Einvernehmen gehandelt.
- Kleidung ist kein Einverständnis:
Nur weil jemand viel Haut zeigt, heißt das nicht, dass die Person automatisch Körperkontakt will.
- Aussehen sagt nichts über Geschlechtsidentität aus:
Viele Menschen kämpfen täglich damit, in ihrer Geschlechtsidentität falsch eingeschätzt zu werden oder ihre Geschlechtsidentität abgesprochen zu bekommen. Wenn der Eindruck entsteht, dass z.B.
jemand auf der „falschen“ Toilette ist, wurde von der Person eine bewusste Entscheidung getroffen und damit von allen respektiert.
- Betroffene bestimmen, was Gewalt, Diskriminierung oder Belästigung ist:
Ihre Erfahrungen werden ernst genommen und nicht in Frage gestellt. Es gilt das Prinzip der Definitionsmacht.
- Keine Gewalt:
Psychische und physische Gewalt werden nicht toleriert. Wer Gewalt ausübt oder androht, wird von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Verstöße können zu einem Ausschluss von der Veranstaltung führen.
4. Awareness-Teams
Awareness-Teams bestehen aus Teilnehmenden der Veranstaltung und sind Ansprechpartner*innen bei Problemen während der Veranstaltung. Sie tragen rosa Erkennungsbänder. Awareness-Teams verpflichten sich
zur Vertraulichkeit und müssen sich vorab mit dem Konzept vertraut machen.
4.1. Aufgaben des Awareness-Teams:
- Vorbereitung:
Vor der Veranstaltung wird gemeinsam der Leitfaden besprochen und gelesen, um bestens vorbereitet zu sein. Es wird sich Zeit genommen, um alle offenen Fragen zu klären und alle wichtigen Details
der Veranstaltung zu verstehen. Die Checkliste wird abgearbeitet.
- Ruhebereich:
Ein angenehmer Ruhebereich wird für betroffene Personen eingerichtet. Dort können beispielsweise, Spiele zum Ablenken, Fidget Toys und Decken bereitliegen.
Die Liste mit Telefonnummern zur Hilfsangeboten/-organisationen wird ausgelegt.
- Vielfalt im Team:
Es wird versucht auch innerhalb des Teams eine große Vielfalt abzudecken.
- Nüchternheit:
Die Hälfte der Mitglieder, jedoch mindestens 2 Personen des Awareness-Teams müssen nüchtern sein, um klar und verantwortungsbewusst handeln zu können. Dieselbe Regelung gilt für Leitungsteams
auf Veranstaltungen.
- Erreichbarkeit:
Es wird sichergestellt, dass das Awareness-Team für die Teilnehmenden ansprechbar ist. Teilnehmende werden über das Ruhebereich und das Awareness-Team informiert. In die Veranstaltungs-Signal-
Gruppe werden die Namen des Awareness-Teams geteilt. Das Leitungsteam wird darüber informiert, wer gerade im Awareness-Team ist, und benachrichtigt das Team, wenn Hilfe benötigt wird. Wenn
Personen aus dem Awareness-Team eine Pause benötigen bzw. sich von der Veranstaltung entfernen, kommunizieren sie dies mit dem Rest des Awareness-Teams. Das Awareness-Team ist während dem festen
Programm und außerhalb der Programmzeiten bei 22 Uhr erreichbar. Außerhalb des Programms (nachts etc.) soll bei Notfällen das Leitungsteam informiert werden. Das Awareness-Team achtet während
des Programms darauf das eine Person aus dem Team immer erreichbar ist. Wenn eine Person aus dem Awareness-Team gerade nicht ansprechbar ist, wird das Erkennungsmerkmal abgelegt.
- Selbstfürsorge:
Es wird auf die eigene Selbstfürsorge geachtet.
Wenn eine Awareness-Person in einer Situation unsicher ist, oder sich dem gerade nicht gewachsen fühlt, wendet sie sich an eine weitere Awareness-Person. Dies geschieht in Absprache mit der
betroffenen Person. Die Verantwortung kann dann auch, in Absprache mit der betroffenen Person, an die Veranstaltungsleitung abgegeben werden, oder andere Unterstützung wird gesucht.
- Selbstorganisierte Veranstaltungen auf Landesebene:
Bei Veranstaltungen, die ohne hauptamtliche Präsenz durchgeführt werden, obliegt die Verantwortung für die Organisation eines Awareness-Teams bei der Veranstaltungsorganisation. Das Awareness-
Team organisiert sich in diesem Fall selbstständig. Die zuständige hauptamtliche Person ist über die Veranstaltungsdauer jederzeit erreichbar.
4.2. Rolle des Hauptamts
- Unterstützung des Awareness-Teams:
Hauptamtliche können dem Awareness-Team jederzeit zur Seite stehen, insbesondere wenn Unterstützung erforderlich ist. - Rechtliche Konsequenzen:
Bei Vorfällen mit rechtlichen Auswirkungen wird immer umgehend die zuständige hauptamtliche Person informiert. - Verweigerung der Teilnahme:
Die hauptamtliche Person hat das Recht, Teilnehmer*innen von der Veranstaltung auszuschließen, wenn nötig. - Ersatz für das Awareness-Team:
Falls kein Awareness-Team vor Ort ist oder dieses nicht schnell genug reagieren kann, übernimmt das Hauptamt diese Rolle. - Weiterführende Maßnahmen:
Nach dem Erstkontakt übernimmt das Hauptamt die Organisation weiterer Schritte, insbesondere bei Bedarf für zusätzliche Unterstützung. - Übergabe an Präventionsteam:
Das Hauptamt leitet den Übergang vom Awareness-Team zum Präventionsteam, wenn dies erforderlich ist. - Organisation und Rahmenbedingungen:
Es sorgt dafür, dass das Awareness-Team vor Ort direkt mit seiner Arbeit beginnen kann, ohne organisatorische Aufgaben übernehmen zu müssen (Schlafplatz, Material, Räumlichkeiten) - Veranstaltungen ohne Hauptamtliche Präsenz:
Das Hauptamt ist telefonisch als Backup für das Awareness-Team jederzeit erreichbar.
- Unterstützung des Awareness-Teams:
4.3. Rolle des Präventions- und Krisenteams
Bei Vorfällen sexualisierter Gewalt mit der betroffenen Person darüber sprechen, ob das Krisenteam der BUNDjugend Bayern eingeschaltet werden soll. Präventions- und Krisenteam können auch jederzeit
beratend zur Seite stehen, falls das Awareness-Team Unterstützung benötigt. Es sollte der Wunsch der betroffenen Person berücksichtigt werden, mit wem sie sprechen möchte.
5. Umgang mit konkreten Situationen
Dieser Abschnitt bietet Handlungsmöglichkeiten für den Umgang mit grenzüberschreitendem, diskriminierendem Verhalten auf der Veranstaltung.
Grundsätzlich gilt:
Gebe niemals der betroffenen Person die Schuld für übergriffiges/diskriminierendes Verhalten oder sexualisierte Gewalt!
5.1. Wenn du selbst eine Situation als grenzüberschreitend wahrnimmst:
- Einschätzung der eigenen Rolle:
Überlege, ob du die geeignete Person bist, um einzugreifen, oder ob du Unterstützung hinzuholst. Bei Gefährlichen Situationen, sofort nach Hilfe rufen, es ist nicht nötig Dinge allein zu klären.
- Kontaktaufnahme zur betroffenen Person:
Frage nach ihrem Befinden (z. B. „Geht es dir gut?“). Erkläre, was du als problematisch wahrgenommen hast, ohne deine Wahrnehmung aufzudrängen.
- Zuhören und ernst nehmen:
Nimm die betroffene Person ernst und beachte ihre Wünsche und Bedürfnisse. Stelle deine Eigenen hinter ihre zurück.
- Angebot der Unterstützung:
Biete an, dass die betroffene Person sich zurückziehen kann (z. B. in einen Rückzugsraum).
- Respekt bei Ablehnung von Unterstützung:
Respektiere es, wenn die betroffene Person keine Unterstützung möchte, und informiere sie über mögliche Anlaufstellen für später.
5.2. Wenn dich eine andere Person auf eine grenzüberschreitende Situation hinweist:
- Verantwortung übernehmen:
Kläre, ob du die geeignete Person bist, um die Situation zu klären oder ob du dir gleich Unterstützung hohlen musst. Gib die Verantwortung jedoch nicht an die beobachtende Person zurück.
- Weitere Schritte zur Unterstützung der betroffenen Person:
Folge den Punkten von oben, wenn du die betroffene Person direkt ansprichst.
5.3. Wenn eine betroffene Person direkt um Unterstützung bittet:
- Zuhören und Rücksicht auf Grenzen:
Höre aufmerksam zu und sei zurückhaltend mit Körperkontakt, es sei denn, die betroffene Person wünscht dies ausdrücklich.
- Klärung der Bedürfnisse:
Frage, was die betroffene Person braucht oder möchte.
- Respektiere Wünsche und Entscheidungen:
Beachte, dass nur das geschieht, was die betroffene Person wünscht. Sie sollte die Kontrolle über die Situation behalten.
- Vertrauensperson und Gesprächsort:
Frage, ob sie eine Vertrauensperson hinzuziehen möchte, und finde einen ruhigen Gesprächsort.
- Zeit und Raum geben:
Gib der betroffenen Person die nötige Zeit und vermeide es, sie durch Fragen in eine Rechtfertigungssituation zu bringen.
- Konkrete Unterstützungsmöglichkeiten:
- Kläre, was benötigt wird, falls die betroffene Person bleiben möchte.
- Biete an, sich um den Umgang mit der beschuldigten Person zu kümmern.
- Sorge bei Bedarf dafür, dass die beschuldigte Person die Veranstaltung verlässt.
- Biete professionelle Unterstützungsmöglichkeiten an (siehe Anhang).
- Stelle sicher, dass die betroffene Person sicher nach Hause kommt, falls sie gehen möchte.
Falls es zu Situationen kommt, die gesetzlich geregelt sind gebe sofort der zuständigen Hauptamtsperson Bescheid. Kläre die betroffene Person auch darüber auf das wir hier dazu verpflichtet sind zu
handeln und gegebenenfalls die Person von der Veranstaltung verweisen oder die Polizei rufen müssen.
6. Anlaufstellen und Notrufnummern in Bayern
Hier ist eine Liste wichtiger Anlaufstellen und Telefonnummern in Bayern, die Unterstützung bei Themen wie sexualisierter Gewalt, Diskriminierung, Gewalt und psychischer Krisen bieten:
Notrufnummern:
- Polizei / Notruf: 110 (in akuten Notsituationen)
- Rettungsdienst / Feuerwehr: 112 (bei medizinischen Notfällen)
Anlaufstellen für sexualisierte Gewalt, Diskriminierung und Gewalt:
- Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen"
- Tel.: 08000 116 016 (kostenfrei und anonym, 24/7 erreichbar)
- Beratung bei häuslicher Gewalt, Stalking, sexueller Belästigung und Missbrauch.
- Beratungsstellen der Frauenhäuser Bayern
- Info und Unterstützung für Frauen in Notlagen. Lokale Kontakte über www.frauenhauskoordinierung.de.
- Weißer Ring – Opferhilfe
- Tel.: 116 006 (kostenfrei, Mo-Fr 7-22 Uhr)
- Beratung und Unterstützung für Gewaltopfer und deren Angehörige.
- Bayernweite Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt (BIG e.V.)
- Tel.: 089 760 8057
- Unterstützung für Betroffene häuslicher Gewalt und deren Familien.
- JugendNotmail (für junge Menschen bis 25 Jahre)
- Online-Beratung bei sexualisierter Gewalt und Missbrauch: jugendnotmail.de
Krisen- und Suizidprävention:
- Telefonseelsorge
- Tel.: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 (kostenfrei, 24/7 erreichbar)
- Anonym und vertraulich, bei akuten Krisen, Depressionen und Lebenskrisen.
- Krisendienst Psychiatrie Bayern
- Tel.: 0800 655 3000 (kostenfrei, 24/7 in Notfällen erreichbar)
- Krisenhilfe und Unterstützung in akuten psychischen Notlagen und Krisen.
- Bayerisches Zentrum für Transkulturelle Medizin und Migration (ZTK)
- Tel.: 089 588 002 100
- Unterstützung bei Diskriminierungserfahrungen und psychischen Problemen speziell für Migrant*innen und Geflüchtete.
Beratung für Kinder und Jugendliche:
- Nummer gegen Kummer (Kinder- und Jugendtelefon)
- Tel.: 116 111 (Mo-Sa 14-20 Uhr)
- Kostenlose Beratung bei Belastung, Gewalt und Problemen im Alltag.
- Krisendienst für Kinder und Jugendliche in Bayern
- Tel.: 0800 406 0900 (Mo-Fr 9-18 Uhr)
- Hilfe in akuten Krisen und Beratung für junge Menschen und deren Familien.
- Online-Beratung der Jugendämter Bayern
- Unterstützung und Informationen für Jugendschutz, häusliche Gewalt und familiäre Probleme: jugendaemter.com
7. Checkliste für Awareness-Teams
Vor der Veranstaltung:
- Konzept lesen
- Leitungsteam informieren, wer im Awareness-Team ist
- Schweigepflicht unterschreiben
- Kommunikationsplan besprechen
- Notfallnummer ausmachen
- Dokumentationsbogen mitnehmen
Während der Veranstaltung:
- Ruheraum vorbereiten
- in den Ruheraum sollten: Decken, Fidget Toys, Getränke, Snacks, Taschentücher, Infomaterialien wie Anlaufstellen Notrufnummern, Verweiszettel von anderen Dingen wie Hygieneartikel,
Ohrstöpsel, Wärmflaschen, Bücher usw. zum allgemeinen Lagerbereich
- in den Ruheraum sollten: Decken, Fidget Toys, Getränke, Snacks, Taschentücher, Infomaterialien wie Anlaufstellen Notrufnummern, Verweiszettel von anderen Dingen wie Hygieneartikel,
- Notfallnummer und Namen des Awareness-Teams in Signal-Veranstaltungsgruppe schicken
- Erkennungsbänder anziehen
- Vorstellung des Awareness-Teams zu Beginn der Veranstaltung
- Um Nachbesprechung kümmern
8. Packliste für Awareness-Teams
- Erkennungsbänder: rosa Bänder zur Kennzeichnung
- Kommunikationsmittel: Handy, Signal-Gruppe
- Ruhebereich-Ausstattung: Decken, Fidget Toys, Getränke, Snacks, Taschentücher
- Informationsmaterial: Anlaufstellen Notrufnummern, Zugriff auf das Awareness-Konzept
Schweigepflichtserklärung
Hiermit erkläre ich, ________________________________, als Mitglied des Awareness-Teams, dass ich die folgenden Punkte zur Vertraulichkeit und Schweigepflicht verstanden habe und mich verpflichte,
diese einzuhalten:
- Vertraulichkeit:
Ich erkenne an, dass ich im Rahmen meiner Tätigkeit im Awareness-Team Zugang zu sensiblen Informationen, persönlichen Daten und Erfahrungen von Teilnehmenden haben werde. Ich verpflichte mich,
diese Informationen vertraulich zu behandeln und nicht an Dritte weiterzugeben.
- Respektierung der Privatsphäre:
Ich werde die Privatsphäre der betroffenen Personen respektieren und alle Gespräche oder Informationen, die mir im Zusammenhang mit meiner Arbeit im Awareness-Team anvertraut werden, für mich
behalten.
- Vertrauliche Gespräche:
Ich werde sicherstellen, dass alle Gespräche, die ich führe, in einem geschützten Rahmen stattfinden, um die Vertraulichkeit der betroffenen Personen zu gewährleisten.
- Ausnahmen:
Ich bin mir bewusst, dass ich in bestimmten Situationen gesetzlich verpflichtet sein könnte, Informationen weiterzugeben, insbesondere wenn es um akute Gefahr für das Leben oder die körperliche
Unversehrtheit von Personen geht. In solchen Fällen werde ich die betroffene Person darüber informieren, dass ich die Informationen weitergeben muss.
- Verstöße:
Mir ist bewusst, dass ein Verstoß gegen die Schweigepflicht schwerwiegende Konsequenzen für die betroffenen Personen und die Integrität des Awareness-Teams haben kann und entsprechende Maßnahmen
nach sich ziehen könnte wie den zukünftigen Ausschluss von der Awareness Arbeit.
Ich habe diese Erklärung gelesen und verstanden und bestätige hiermit, dass ich mich an diese Verpflichtungen halten werde.
Name: _________________________________
Unterschrift: _____________________________
Datum: _________________________________
Dokumentationsbogen für das Awareness-Team
Hinweis: Dieser Dokumentationsbogen dient ausschließlich der internen Auswertung und Unterstützung im Awareness-Team, um den Verlauf und die Art eines Vorfalls nachzuvollziehen und das Team
bestmöglich auf künftige Situationen vorzubereiten. Es werden keine Namen oder eindeutig identifizierbaren Informationen der beteiligten Personen notiert.
Der Dokumentationsbogen wird nur vom Awareness-Team ausfüllt.
Datum und Uhrzeit des Vorfalls:
- Datum: ________________________
- Uhrzeit: ________________________
Ort des Vorfalls (z. B. Tanzfläche, Ruhebereich, Eingang):
______________________________________________________________________________
Kurzbeschreibung des Vorfalls:
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Art des Vorfalls (bitte ankreuzen):
- ☐ Verbal übergriffiges Verhalten
- ☐ Körperliche Grenzüberschreitung
- ☐ Diskriminierung (z. B. rassistisch, sexistisch, ableistisch)
- ☐ Sexuelle Belästigung
- ☐ Psychische Gewalt
- ☐ Andere (bitte beschreiben): ________________________________________________
Reaktion des Awareness-Teams:
- ☐ Gespräch mit betroffener Person geführt
- ☐ Gespräch mit beteiligter Person geführt
- ☐ Rückzugsraum angeboten
- ☐ Hinweis auf externe Anlaufstellen gegeben
- ☐ Beschuldigte Person wurde aufgefordert, die Veranstaltung zu verlassen
- ☐ Hauptamtliche Person informiert
- ☐ Weitere Maßnahmen (bitte beschreiben): _____________________________________
Einschätzung der betroffenen Person:
Wie hat die betroffene Person auf die Unterstützung reagiert?
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Zusätzliche Anmerkungen und Reflexion:
War das Awareness-Team auf die Situation ausreichend vorbereitet?
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Gibt es Verbesserungsvorschläge für zukünftige Vorfälle?
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Empfohlene Nachbereitung (intern für das Team):
- ☐ Teambesprechung und Austausch über den Vorfall
- ☐ Nachschulung zu spezifischen Themen (bitte angeben): ___________________
- ☐ Externe Beratung oder Supervision
- ☐ Keine weiteren Maßnahmen erforderlich
Ausgefüllt von:
- Name des Awareness-Teammitglieds (optional): _______________________
- Datum und Uhrzeit der Dokumentation: ______________________
10. Quellenverzeichnis
folgt noch